ANBAU
HANNOVER I REALISIERUNG 2014 I IN ZUSAMMENARBEIT MIT KISSERARCHITEKTUR UND PLANUNGSBÜRO BADE
Wunsch der Bauherrschaft war es, eine ‘Kaffeemühle‘ aus den 30er Jahren in Hannover gartenseitig mit einem Anbau zu ergänzen, um zusätzlich Wohnfläche im Erdgeschoss zu schaffen und die Schlafräume im Obergeschoss zu erweitern. Darüber hinaus sollte der Übergang vom deutlich höher gelegenen Wohnraum im Erdgeschoss in den Garten vereinfacht und eher beilläufig und selbstverständlicher gestaltet werden.
Es entstand ein zweigeschossiger Erweiterungsanbau, der sich über eine gläserne Fuge mit der Stadtvilla verbindet und sich in seiner Maßstäblichkeit in das Villenviertel einfügt. In seiner Materialität und Gestalt hingegen bildet der Neubau eine gänzlich eigenständige Figur. Das Haus wurde aus geschosshohen Betonsandwichelementen gefügt. Diese Konstruktionsform ermöglichte große Spannweiten, präzise und schmale Ansichtskanten und nicht zuletzt durch den hohen Grad der Vorfertigung eine kurze und optimierte Bauzeit. Gefertigt wurden die Sichtbetonelemente aus Weißbeton, der vor der vollständigen Erhärtung leicht angesäuert wurde und dadurch im Endeffekt eine feine Körnigkeit der Zuschlagsstoffe erkennen lässt. In seiner Verarbeitung und Farbigkeit erinnert der Beton somit eher an Naturstein als an herkömmlichen Beton. Die wenigen, präzise gesetzten Fugen verleihen dem Baukörper eine maßstabslose Eleganz. Im November 2015 erhalten saboArchitekten den BDA Preis 2015 für das Bauvorhaben Haus M. Ein Jahr später werden sie in der Sonderausgabe der HÄUSER als Teil der 100 besten Einfamilienhausarchitekten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz geehrt.
Fotos: Olaf Mahlstedt